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Andrea - Juliette Grote

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Entailed by the times – Zeit bedingt

Fotografien – Malerei 


Zeit ist eine Größe, die unser Leben völlig bestimmt. Die Künstlerin Andrea - Juliette Grote will die Zeit und ihre Dynamik sowie das Flüchtige und Bewegte durch ihre Werke einfangen. Die Ausstellung „entailed by the times – Zeit bedingt“ nähert sich der Zeit in zwei Themenschwerpunkten. Zum einen werden Fotografien von spielenden Kindern gezeigt, zum anderen Fotos von Start- und Landebahnen von Flughäfen. Die von Andrea Juliette Grote bevorzugte Fototechnik ist die Mehrfachbelichtung. In der Überlagerung von mehreren Aufnahmen desselben Motivs sollen die Veränderungen und die Bewegung sichtbar gemacht werden. Dabei unterwirft sich die Künstlerin selbst der Zeit und nimmt die Rolle einer Beobachterin ein. Im Zentrum der Bilder wird die Dynamik, aber gleichzeitig auch das Flüchtige durch die Konfrontation von Unschärfen und statischen Elementen sichtbar gemacht. Im Kindsein zeigt sich das ungetrübte und unabhängige Verhältnis zur Zeit. Selbstvergessenheit und Zeitlosigkeit der dargestellten Kinder stehen im starken Kontrast zu ihrem uns beherrschenden Diktat. Die Unausweichlichkeit, dass Zeit vergeht, wird in den Kinderbildern schmerzlich vor Augen geführt. Der Trost liegt in der Schönheit dessen, was sich in den Überlagerungen neu ergibt, aber in der Realität nicht fassbar ist. Das Geschehen auf dem Flughafen, ein zeitlich und technisch hochpräziser Ablauf, steht stellvertretend für die unbedingte Notwendigkeit zeitlicher Strukturen, die unser alltägliches Leben prägen. Gleichzeitig hat der Mensch nur beim Überspringen der Zeitzonen Gelegenheit, das Zeitdiktat zu durchbrechen. Beides liegt in den Fotografien der Startbahn und damit auch ein Aspekt der Sehnsucht und Poesie. Dem nachgehend wählt die Künstlerin im weiteren Arbeitsprozess malerische Mittel, in denen das Überlagern von Zeit, Sehnsucht und Erinnerung durch die Schichtung verschiedener Materialien und Arbeitstechniken übernommen und spielerisch variiert wird. Mit ihren Arbeiten lenkt Grote unseren Blick auf die im Alltag weitgehend unsichtbare und von uns unbemerkte Dynamik von Veränderungen, die dennoch wirken und ihre Spuren in unserer Erinnerung hinterlassen. Die Künstlerin eröffnet uns einen Blick in einen wunderbaren Zwischenraum, in dem für einen Moment die Zeit still steht und der ohne ihre Fotografien und Bilder an uns vorübergegangen wäre.

Text: U. Liebchen und S. Schmidt-Kubeneck
 
 Ausstellung vom 6.2. bis  27.2.2009